Teurer Jahreswechsel

Spaniens Autobahngebühren steigen erneut

Spaniens Autobahngebühren steigen erneut

Spaniens Autobahngebühren steigen erneut

Zum Jahresbeginn müssen sich Autofahrer in Spanien auf höhere Autobahngebühren einstellen. Schon wieder! Denn ab dem 1. Januar 2026 ziehen die Betreiber die Preise an. Und das, obwohl die eigentlich vereinbarte Koppelung an den Verbraucherpreisindex (VPI) seit der Preis- und Inflationskrise 2023 außer Kraft gesetzt ist. Branchenkenner gehen von einer Steigerung um rund vier Prozent aus, da der Referenzindex im kommenden Jahr voraussichtlich um 2,61 Prozent klettert. Hinzu kommen Schwankungen durch tatsächliches oder prognostiziertes Verkehrsaufkommen und ein Zuschlag des Verkehrsministeriums, um die Gebührenstopp von 2023 auszugleichen. Dieser Zusatz betrug in den letzten zwei Jahren jeweils ein Prozent.

Deutliche Mehrbelastung

Unterm Strich bedeutet das eine Erhöhung von rund vier Prozent – genau wie im Vorjahr, als die Spanne je nach Konzessionsbedingungen zwischen 3,84 und 5,45 Prozent lag. Die exakten Zahlen werden wie immer kurz vor dem Stichtag im spanischen Amtsblatt veröffentlicht. Betroffen sind elf mautpflichtige Autobahnabschnitte (AP-51, AP-61, AP-6, AP-6, AP-53, AP-66, AP-7 Alicante-Cartagena, AP-7 Málaga-Guadiaro, AP-68 und AP-71, AP-9 und AP-46). Die Gebühren steigen also um mehr als ein Prozent über die Inflationsrate hinaus, die eigentlich als Richtlinie dienen sollte. Für 2025 wird ein Wert von 2,7 Prozent erwartet, so die jüngsten Prognosen von Funcas.

Mehr als ein halbe Million Nutzer

Warum das Ganze? Die Regierung muss die Subventionen aus dem Krisenjahr 2023 weiterhin kompensieren. Hätte man die Erhöhung damals nicht auf vier Prozent begrenzt und den Betreibern stattdessen eine Ausgleichszahlung in Aussicht gestellt, wären die Tarife um fast neun Prozent gestiegen!

Im Vergleich zu 2024, als die Gebühren um satte fünf bis 6,65 Prozent angehoben wurden (der höchste Wert seit Einführung der VPI-Koppelung vor über 20 Jahren), fällt die Erhöhung nun etwas moderater aus. Zum Vergleich: 2007 stiegen die Mautgebühren landesweit um 4,5%. In den Jahren danach waren die Anhebungen deutlich geringer (2022: 1,97 Prozent; 2021: 0,11 Prozent; 2020: 0,84 Prozent; 2019: 1,2 Prozent).

Staatlich gerettete Autobahnen

Rund 600.000 Autofahrer nutzen jeden Monat die mautpflichtigen Straßen. Die vier größten Betreiber (Abertis, Itínere, Globalvia und Ausol) verbuchen mit den 1.400 Kilometern an privaten Staatsstraßen einen Jahresumsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Im Jahr 2023 machten sie deutlich, dass sie nicht bereit wären, auf die Hälfte ihrer Einnahmen zu verzichten, wenn die VPI-basierte Erhöhung zum Tragen käme. Nach zähen Verhandlungen einigte man sich schließlich auf die jetzige Regelung, die die Betreiber jedoch noch immer nicht zufriedenstellt.

Ein anderes Modell gilt für die neun Autobahnen, die vom Staat gerettet wurden und von der Seitt (Sociedad Estatal de Infraestructuras de Transporte Terrestre) verwaltet werden. Hier legt das Verkehrsministerium die jährliche Erhöhung fest. Zum 1. Januar dieses Jahres stiegen die Tarife auf diesen Strecken (u.a. R-3/R-5, R-2, R-4 in Madrid, M-12, AP-7 Ring Alicante, AP-7 Cartagena-Vera, AP-36 Ocaña-La Roda und AP-41 Madrid-Toledo) um fünf Prozent. Allerdings wurde kurz vor Jahresende beschlossen, dass ab 2026 eine jährliche Steigerung von zwei Prozent bis 2032 gelten soll – und zwar für alle Fahrzeuge. Außerdem bleiben diese Strecken weiterhin zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens kostenlos befahrbar.

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