Für Pendler, Anwohner und Touristen an der Costa del Sol ist es eine tägliche Realität, die an den Nerven zehrt: Der Stau auf der Autobahn A7, der Hauptschlagader der Region. Besonders der Abschnitt rund um Marbella und die angrenzenden Gemeinden entwickelt sich regelmäßig zum Nadelöhr und lässt die Frage aufkommen: Wann hat dieses Verkehrschaos endlich ein Ende?
Eine Autobahn am Limit
Die A7, auch bekannt als Autovía del Mediterráneo, ist die Lebensader der gesamten Costa del Sol. Sie verbindet die zahlreichen Küstenstädte und -dörfer und ist unverzichtbar für den täglichen Verkehr, den Tourismus und die lokale Wirtschaft. Doch genau diese zentrale Bedeutung führt zu einer massiven Überlastung. Zwischen Fuengirola und San Pedro Alcántara passieren die A7 täglich durchschnittlich über 65.000 Fahrzeuge, wobei die Zählstelle bei San Pedro sogar Spitzenwerte von fast 94.000 Fahrzeugen pro Tag registriert.
Dieses enorme Verkehrsaufkommen trifft auf eine Infrastruktur, die ihren Ursprung größtenteils in der alten Nationalstraße N-340 hat. Viele Abschnitte der A7 wurden lediglich verbreitert, was zu suboptimalen Eigenschaften wie engen Kurven und einer Vielzahl von Zufahrten führt – eine direkte Folge der starken urbanen Entwicklung an der Küste. Kein Wunder also, dass die A7 in einer Umfrage als eine der schlechtesten Straßen Spaniens bewertet wurde, wobei die Befragten vor allem die Verkehrsdichte und Baustellen kritisierten.
Unfälle als Stau-Verstärker
Wie der aktuelle Fall auf Höhe von Benalmádena und La Cala de Mijas wieder zeigte, sind Unfälle die häufigste Ursache für kilometerlange Staus. Kollisionen, selbst kleinere, können schnell zu Verzögerungen von über zehn Kilometern führen und den Verkehr stundenlang lahmlegen. Die blockierten Fahrspuren, die oft zur Bergung der Unfallfahrzeuge gesperrt werden müssen, wirken wie ein Flaschenhals, der die ohnehin schon hohe Verkehrsdichte ins Unerträgliche steigert.
Warum keine Ausweichmöglichkeiten?
Die Region der westlichen Costa del Sol zählt fast 600.000 Einwohner, hinzu kommt eine beträchtliche Zahl an Touristen. All diese Menschen sind für ihre tägliche Mobilität fast ausschließlich auf die A7 angewiesen, da es keine vergleichbaren Alternativrouten gibt. Zwar verläuft parallel die gebührenpflichtige Autobahn AP-7, doch deren Mautgebühren (z.B. zwischen Fuengirola und Marbella regulär 5,50 Euro, in der Hochsaison 8,90 Euro; ganze Strecke von Málaga bis Guadiaro regulär 11,60 Euro, in der Hochsaison 18,95 Euro) machen sie für den täglichen Pendlerverkehr unattraktiv. Dies führt dazu, dass die A7, obwohl sie an vielen Stellen nur zwei Fahrspuren pro Richtung hat und die Bedingungen einer richtigen Autobahn nicht erfüllt, die gesamte Last tragen muss.
Ein Hoffnungsschimmer – oder nur ein weiteres Versprechen?
Immerhin hat die spanische Regierung die „Verkehrssättigung“ an der Costa del Sol inzwischen offen eingeräumt. Das Verkehrsministerium hat eine zwölfmonatige Vorstudie in Auftrag gegeben, die Alternativen zur Verbesserung des Straßennetzes zwischen Torremolinos und Torreguadiaro untersuchen soll. Ob diese Studie jedoch zu konkreten, schnell umsetzbaren Lösungen führt, bleibt abzuwarten. Die Erfahrungen der Vergangenheit lehren die Anwohner Skepsis.
Für die Tausenden von Fahrern, die täglich im Stau stehen, die frustriert zu spät zur Arbeit kommen oder ihren Urlaub unterbrechen müssen, bleibt die brennende Frage: Wann wird die A7 endlich den Anforderungen einer modernen und hochfrequentierten Verkehrsachse gerecht? Die Geduld der Costa del Sol ist am Ende.