Die beschauliche Ruhe in einer Straße wurde im Dezember 2024 jäh durch Schüsse unterbrochen. Ein Mord, kaltblütig ausgeführt, deutete auf eine Abrechnung im kriminellen Milieu hin. Was zunächst wie ein lokaler Vorfall aussah, entpuppte sich bald als Teil eines internationalen Netzwerks.
Monate später, im Juni 2025, wurde in den Niederlanden eine Frau festgenommen, die mutmaßlich Waffen an die berüchtigte Mocro Maffia geliefert haben soll. Diese Organisation, die in Amsterdam ihren Ursprung hat, breitet sich immer weiter entlang der Küsten aus.
Die Expansion der Mocro Maffia
Die Costa del Sol, ein Schmelztiegel aus Tourismus, strategisch wichtigen Häfen und einer multikulturellen Bevölkerung, zieht das organisierte Verbrechen magisch an. Experten schätzen, dass hier über hundert verschiedene Mafia-Gruppierungen aus aller Welt aktiv sind. Mittendrin: die Mocro Maffia.
Ursprünglich im Haschischhandel aktiv, adaptierte die Organisation schnell den florierenden Kokainmarkt. Ihre Verbindungen zu wichtigen Häfen wie Antwerpen und Rotterdam ermöglichten eine rasante Expansion in ganz Europa.
Karim Bouyakhrichan und die Machtkämpfe
Im Zentrum dieser kriminellen Machenschaften steht Karim Bouyakhrichan. Im Januar 2024 in Spanien verhaftet, wurde ihm die Geldwäsche von Millionenbeträgen aus dem Drogenhandel vorgeworfen. Doch trotz des hohen Fluchtrisikos wurde er gegen Kaution freigelassen und tauchte kurz darauf unter.
Die Bouyakhrichan-Brüder sind in einen blutigen Konflikt mit rivalisierenden Clans verwickelt. Die Festnahme der mutmaßlichen Waffenhändlerin in den Niederlanden ist nur die Spitze des Eisbergs in einem Kampf, der in den Straßen und Clubs tobt.
Drogenhandel und internationale Verflechtungen
Die Polizei zerschlug bereits im Mai 2024 ein Netzwerk mit Verbindungen zur Mocro Maffia. Die Kriminellen nutzten Restaurants als Tarnung und setzten kolumbianische Killer ein, um sich vor Angriffen zu schützen. Ihre Methoden sind hochmodern, von versteckten LKW-Kompartimenten zum Cannabistransport bis hin zu Verbindungen zu Rockergruppen wie den Hells Angels.
Internationale Ermittlungen und offene Fragen
Die Zusammenarbeit zwischen Spanien, den Niederlanden, Deutschland und Frankreich unterstreicht die internationale Dimension dieser Kriminalität. Drogenhandel, Waffenhandel, Menschenhandel und Geldwäsche machen die Küste zu einem gefährlichen Ort, der eine koordinierte Reaktion der Behörden erfordert.
Die Festnahme der Frau ist ein Erfolg der internationalen Zusammenarbeit, doch der Weg ist noch lang. Währenddessen bleibt der Mordfall ungeklärt. Die Polizei sucht weiterhin nach der Identität des Opfers und den Hintergründen der Tat. Der Fall ist ein Symbol für den komplexen Kampf gegen das organisierte Verbrechen.