Marbella bekämpft Wohnungsknappheit: Tausend temporäre Mietwohnungen geplant

29. Mai 2025
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Marbella, bekannt für seinen Glamour und luxuriösen Immobilienmarkt, steht vor einer wachsenden Herausforderung: der Knappheit an bezahlbarem Wohnraum. Um diesem Problem entgegenzuwirken, plant die Stadtverwaltung den Bau von rund 1.000 temporären Mietwohnungen. Dieses ehrgeizige Projekt, das durch die kostenlose Überlassung städtischer Grundstücke an private Bauträger ermöglicht wird, soll die dringend benötigte Entlastung auf dem angespannten Wohnungsmarkt schaffen.

Hintergrund: Ein Markt unter Druck

Der Immobilienmarkt in Marbella hat in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Wachstum erlebt. Die Immobilienwerte sind seit 2019 um beeindruckende 72 % gestiegen. Im April 2025 lag der durchschnittliche Mietpreis bei 18,65 Euro pro Quadratmeter. In begehrten Gegenden wie Nueva Andalucía können die Mietpreise sogar 19,91 Euro pro Quadratmeter erreichen, während in Las Chapas immer noch 16,63 Euro pro Quadratmeter fällig werden. Diese hohen Preise und die Tatsache, dass das Angebot mit der überwältigenden Nachfrage nicht Schritt halten konnte, haben zu einem äußerst wettbewerbsintensiven Umfeld geführt und es für viele Arbeitnehmer und Bedienstete schwierig gemacht, eine bezahlbare Unterkunft zu finden.

Pionierinitiative: „Alojamiento Dotacional“ für Angestellte

Bürgermeisterin Ángeles Muñoz gab am Dienstag, dem 27. Mai 2025, nach einer Sitzung des Gemeinderats bekannt, dass die Stadtverwaltung künftig städtische Grundstücke kostenlos zur Verfügung stellen wird, um den Bau von „Alojamiento Dotacional“ zu fördern. Dieser Begriff bezeichnet Wohnraum, der auf öffentlichem Grund errichtet wird und in der Regel temporär oder provisorisch an Personen in bestimmten Bedarfssituationen vergeben wird. Ziel ist es, dringend benötigten Wohnraum für Mitarbeiter, versetzte Beamte und andere Gruppen mit kurz- bis mittelfristigem Wohnbedarf zu schaffen. Die Maßnahme soll zudem den Druck auf den Markt für Langzeitmieten lindern.

Als erste Maßnahme wird ein 10.000 Quadratmeter großes Grundstück in Las Chapas für private Investoren bereitgestellt. Auf diesem Areal sollen rund 280 Wohnungen mit festgesetzten Mieten entstehen. Die Stadtverwaltung prüft bereits weitere Flächen in Marbella selbst, San Pedro Alcántara und Nueva Andalucía für diese Art von temporärem Wohnraum. Die Vergabe der Wohnungen soll für einen bestimmten Zeitraum erfolgen, etwa für einige Monate oder ein bis zwei Jahre.

Weitere Projekte für bezahlbaren Wohnraum

Neben dieser neuen Initiative treibt Marbella auch andere Projekte im Bereich des bezahlbaren Wohnraums voran, um die Wohnungsnot zu entschärfen:

  • 73 Sozialwohnungen (VPP): In Guadaiza, Nueva Andalucía, wurden bereits 73 Sozialwohnungen vergeben. Die Vertragsunterzeichnung ist für diesen Sommer geplant.
  • 84 Wohnungen in San Pedro Alcántara: Im September werden 84 Wohnungen im südlichen Erweiterungsgebiet von San Pedro Alcántara verlost. Über 2.000 Personen sind bereits im städtischen Register dafür eingeschrieben.
  • 25 VPP in Arroyo Palomeras: Weitere 25 Sozialwohnungen in Arroyo Palomeras sind ausgeschrieben.
  • 18 Jugendwohnungen: In der ehemaligen offiziellen Sprachschule entstehen 18 Wohneinheiten für junge Mieter, deren Mietverträge ebenfalls im September unterzeichnet werden sollen.

Mit diesen umfassenden Maßnahmen unterstreicht die Stadt Marbella ihr Engagement, die Wohnungsnot zu lindern und sicherzustellen, dass sowohl die ständig wachsende Bevölkerung als auch die Saisonarbeiter und Fachkräfte, die für die Wirtschaft der Stadt unerlässlich sind, eine bezahlbare und angemessene Unterkunft finden können.

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