In Marbella sorgt die jüngst beschlossene Anhebung der Müllgebühren für erheblichen Unmut. Viele Anwohner fühlen sich von der Stadtspitze überrumpelt – vor allem, weil die Erhöhungen deutlich ausfallen und breite Teile der Bevölkerung treffen. Im Zentrum der Kritik: die Bürgermeisterin, der vorgeworfen wird, die finanzielle Belastung der Bürger ohne ausreichende Kommunikation und Rechtfertigung durchzudrücken.
Gebührensprünge von 25 bis 50 Prozent
Konkret geht es um Anpassungen, bei denen die Müllabgabe je nach Nutzergruppe um rund ein Viertel bis zur Hälfte steigt. Betroffen sind sowohl Privatpersonen als auch Gewerbetreibende. Für viele Haushalte bedeutet das spürbar höhere Fixkosten, während Betriebe – etwa aus Gastronomie, Handel und Tourismus – von zusätzlichen Belastungen in ohnehin wirtschaftlich angespannten Zeiten sprechen.
Die Stadtverwaltung verweist auf steigende Entsorgungskosten, Anpassungen an gesetzliche Vorgaben und die Notwendigkeit, den Service zu modernisieren. Kritiker bemängeln jedoch, dass weder die genaue Kostenstruktur noch eine transparente, sozial ausgewogene Staffelung ausreichend erläutert wurden.
Vorwürfe mangelnder Transparenz
Von der Opposition und verschiedenen Bürgerinitiativen heißt es, der Beschluss sei mit zu wenig öffentlicher Debatte durchgewinkt worden. Der Kern des Vorwurfs: Anstatt eine breite Diskussion über Alternativen, Effizienzsteigerungen und mögliche Übergangsregelungen zu führen, habe man die Erhöhung schnell abgefertigt.
Auch im Vergleich zu anderen Kommunen in Andalusien wird gefragt, ob die neuen Sätze verhältnismäßig sind. Zwar verzeichnen viele Städte steigende Gebühren im Bereich Abfallwirtschaft, doch die Höhe der Anpassungen in Marbella wird als überdurchschnittlich eingestuft. Genau das nährt den Eindruck, dass hier vor allem bei den Bürgerinnen und Bürgern angesetzt wird, um Haushaltslöcher zu stopfen.
Politische Folgen und Druck auf die Stadtspitze
Für die Bürgermeisterin wächst damit der politische Druck. Die Kritik konzentriert sich weniger auf die grundsätzliche Notwendigkeit, die Abfallentsorgung solide zu finanzieren, sondern auf den Stil der Umsetzung: fehlende Dialogangebote, zu wenig Information im Vorfeld und das Gefühl, dass Entscheidungen eher von oben verordnet als gemeinsam getragen werden.
Ob die Stadtführung nachsteuert – etwa durch Entlastungen für besonders betroffene Gruppen oder mehr Transparenz bei der Kalkulation – bleibt offen. Klar ist jedoch: Das Thema Müllgebühren hat sich in Marbella zu einem Brennpunkt entwickelt, der das Vertrauen zwischen Rathaus und Bevölkerung auf die Probe stellt.
Quelle: Marbella 24 Horas
