News von der Costa del Sol

Pilotprojekt gegen die Dürre

Malaga gießt grün – mit Abwasser?

22. Juni 2025

Die andalusische Sonne brennt, die Stauseen schrumpfen, und panikartig werden Notfallpläne aus der Schublade gezogen. Doch während andere noch über Wasserrationierung diskutieren, geht Málaga einen mutigen Schritt: Die Stadt gießt ihre Parks und Gärten – mit aufbereitetem Abwasser. Ein Tabubruch? Vielleicht. Eine Notwendigkeit? Definitiv.

Die Peñón-Kläranlage als Lebensader

Das Pilotprojekt am Peñón del Cuervo ist ein Hoffnungsschimmer. Anstatt kostbares Trinkwasser zu verschwenden, nutzt man hier die Kapazitäten der örtlichen Kläranlage. 5.000 Kubikmeter aufbereitetes Wasser pro Tag! Genug, um die gesamte grüne Lunge Málagas zu bewässern, so die kühne Behauptung. Ein Tropfen auf den heißen Stein? Keineswegs. Ein strategischer Schachzug, um für kommende Dürreperioden gewappnet zu sein.

Grün statt Grau dank Innovation

Sicher, der Gedanke an Abwasser in unseren Gärten mag zunächst befremdlich wirken. Aber die Realität ist: Das Wasser wird umfassend gereinigt und den höchsten Standards entsprechend aufbereitet. Violette Rohre und deutliche Hinweisschilder sorgen für Transparenz und Vertrauen. Und während andernorts über verdorrte Rasenflächen geklagt wird, blüht Málaga dank dieser Innovation auf.

Ein Appell an die Vernunft

Doch die beste Technologie ist nutzlos, wenn der Mensch nicht mitspielt. Vandalismus und Respektlosigkeit gefährden nicht nur die Investitionen, sondern auch die Akzeptanz dieser zukunftsweisenden Maßnahme. Es ist an der Zeit, dass wir uns bewusst machen: Wasser ist kostbar. Und wer Toiletten demoliert oder Wände beschmiert, sägt am Ast, auf dem wir alle sitzen.

Málaga zeigt, wie es gehen kann: Mit Mut, Innovation und einem klaren Bewusstsein für die drängenden Probleme unserer Zeit. Es ist an der Zeit, dass auch andere Städte und Gemeinden umdenken und dem Beispiel folgen. Denn die Dürre ist keine ferne Bedrohung mehr – sie ist längst Realität.

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