Wie jetzt bekannt wurde, hat die spanische Guardia Civil hat in Málaga eine kriminelle Organisation ausgehoben, die sich auf den Transport von Marihuana nach Deutschland spezialisiert hatte. Die Ermittlungen begannen vor einem Jahr, als die Behörden eine deutsche Firma ins Visier nahmen, die über eine Lagerhalle in der Gemeinde Villanueva del Trabuco verfügte, die offiziell für den Export von Obst und Gemüse genutzt wurde, aber möglicherweise diese legale Geschäftstätigkeit als Tarnung für den illegalen Drogentransport missbrauchte.
Vier Festnahmen und über 200 Kilo Drogen beschlagnahmt
Die Operation führte zur Festnahme von vier Personen, von denen zwei in Untersuchungshaft genommen wurden, sowie zur Identifizierung von fünf weiteren Verdächtigen. Insgesamt konnten mehr als 200 Kilogramm Drogen sichergestellt werden.
Die Kommandantur Málaga teilte am Dienstag mit, dass sich während der ersten Ermittlungsphase die Verdachtsmomente bestätigten, wonach die Lagerhalle als „Zentrum für Empfang, Lagerung und Aufbereitung von Marihuana“ genutzt wurde. Die Drogen wurden anschließend in Lastwagen nach Mitteleuropa transportiert, versteckt in Paletten zwischen Obst und Gemüse.
Erste Zugriffe im Februar 2024
Im Februar 2024 erfolgten die ersten beiden Festnahmen. Zwei Personen, die die Drogen in dem Gebäude bewachten, wurden verhaftet. Die Beamten entdeckten dort 207 Kilogramm Marihuana, das zwischen der legalen Fracht versteckt war.
Mindestens 30 Drogentransporte in neun Monaten
Die Ermittlungen setzten sich über mehrere Monate fort und führten die Beamten in die Gemeinden Orihuela (Alicante) und Osuna (Sevilla), von wo aus das Unternehmen ebenfalls Sendungen durchführte. Nach Angaben der Guardia Civil konnten mindestens 30 Drogentransporte in neun Monaten von den drei Standorten aus nachgewiesen werden.
Zweite Festnahmewelle in Murcia
Die zweite Phase der Operation fand im vergangenen März statt, als zwei weitere Personen in der Gemeinde Beniel (Murcia) festgenommen wurden – der Region, in der die Gruppe ursprünglich ihre Operationsbasis hatte.
Internationale Struktur mit Strohmännern
„Die kriminelle Organisation nutzte Drittpersonen als Strohmänner für die Unternehmen, die dafür verantwortlich waren, die von der Organisation gemieteten Lagerhallen auf ihren Namen zu registrieren und so dem Unternehmen einen legalen Anschein zu verleihen“, erklärten die Ermittler. Besonders bemerkenswert ist, dass die Gruppe Personen verschiedener Nationalitäten umfasste, darunter spanische, schweizerische, türkische, polnische und marokkanische Staatsangehörige.
Die ausgeklügelte Struktur der Organisation ermöglichte es ihr, über Monate hinweg unentdeckt zu bleiben und dabei die legale Infrastruktur des Obst- und Gemüsehandels zu missbrauchen, um große Mengen Cannabis nach Deutschland zu schmuggeln.