Ankunft in Málaga
Seit Freitag, dem 7. November, liegt die Superyacht „Dragonfly“ am Ostkai des Hafens von Málaga. Das Schiff traf aus Gibraltar ein und machte in der andalusischen Hafenstadt fest. Eigentümer ist Sergey Brin, Mitgründer von Google. Das unter der Flagge der Kaimaninseln registrierte Schiff gehört zu den jüngsten Einheiten seiner Klasse und ist erst seit Anfang 2024 im aktiven Einsatz.
Technische Dimensionen und Besonderheiten
Die „Dragonfly“ misst 142 Meter in der Länge und 20 Meter in der Breite. Markant ist ihr auffälliger, militärisch anmutender Grauton – eine Farbgebung, die im Segment privater Megayachten vergleichsweise selten anzutreffen ist. Gebaut wurde das Schiff von der deutschen Werft Lürssen, die international zu den führenden Adressen für große private Yachten zählt.
In der globalen Rangliste der längsten Yachten wird „Dragonfly“ überwiegend auf Platz 13 geführt; einzelne Übersichten nennen sie leicht abweichend im Bereich um Rang 15. Der Neubau reiht sich damit eindeutig im oberen Segment der Superyachten ein.
Entstehung unter Sanktionsdruck
Die Geschichte des Schiffes beginnt mit dem russischen Unternehmer Leonid Mikhelson, der das Projekt bei Lürssen in Auftrag gab. Ursprünglich war der Name „Alibaba“ vorgesehen. Mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine und den darauf folgenden internationalen Sanktionen gegen zahlreiche russische Wirtschaftseliten geriet das Bauprojekt jedoch unter Druck. In dieser Phase, noch vor Fertigstellung, übernahm Sergey Brin das Schiff. Mit dem Eigentümerwechsel erfolgte auch die Umbenennung in „Dragonfly“ – Libelle.
Die Baukosten werden mit rund 450 Millionen US-Dollar angegeben. Die jährlichen Unterhaltsaufwendungen liegen dem Vernehmen nach im Bereich von 30 bis 40 Millionen US-Dollar.
Ausstattung und Kapazitäten
Die Yacht verfügt über einen Rumpf aus Stahl und eine Aluminium-Superstruktur. Ein diesel-elektrischer Antrieb ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 24 Knoten, rund 44,4 Kilometern pro Stunde.
Auf fünf nutzbaren Decks kann „Dragonfly“ bis zu 18 Gäste in neun Suiten aufnehmen. Hinzu kommt die Crew, deren Stärke je nach Einsatzprofil zwischen etwa 40 und 53 Personen variiert. Insgesamt stehen etwa 2.000 Quadratmeter klimatisierte Innenflächen und zusätzlich rund 1.000 Quadratmeter Außenbereiche zur Verfügung.
Zur Ausstattung zählen mehrere Pools, darunter ein Becken mit gläsernem Boden. Am Heck befindet sich ein Marina-Bereich für Wasserfahrzeuge und Wassersportaktivitäten. Zudem ist die Yacht für den Betrieb von bis zu zwei Hubschraubern ausgelegt.
