Torrox setzt auf tierische Unterstützung am Strand
Seit Mitte Juni 2025 sorgt in der andalusischen Gemeinde Torrox eine ungewöhnliche Truppe für Sicherheit an den Stränden: Eine Hundestaffel, bestehend aus vier Labrador Retrievern und einem Königspudel, unterstützt die Rettungsschwimmer. Unter der Leitung des erfahrenen Hundetrainers Miguel Sánchez-Merenciano, der bereits in Torre del Mar tätig war, patrouillieren die Hunde freitags bis sonntags zwischen 11:30 und 20:30 Uhr entlang der neun Kilometer langen Küstenlinie.
Mediale Aufmerksamkeit und rechtliche Grundlagen
Das Projekt hat bereits international für Aufsehen gesorgt und wurde unter anderem von CNN, CBC und Sky News aufgegriffen. Sánchez-Merenciano betont, dass der Einsatz der Hunde durch eine spezifische staatliche Norm geregelt ist, die seit dem Vorjahr Rettungshunde an Stränden erlaubt.
Die Aufgaben der „Patrulla Canina“
Die Hunde, darunter die Labradore Brown, Nancy, Milka und Nutella sowie der Königspudel Nilo, werden abwechselnd eingesetzt. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Personen in Not im Wasser zu unterstützen. Sie agieren nicht selbstständig, sondern werden gezielt als „Remolque“ (Schlepper) eingesetzt, um Ertrinkende schnell und sicher an Land zu bringen. Laut Sánchez-Merenciano können seine Hunde sogar Boote mit einem Gewicht von bis zu 2.200 Kilogramm ziehen.
Hunderassen im Einsatz
Während Sánchez-Merenciano Labradore als die „beste Rasse der Welt“ für diese Art von Arbeit bezeichnet, betont er auch die Fähigkeiten anderer Rassen, insbesondere von Königspudeln. Ursprünglich für die Jagd im Wasser gezüchtet, verfügen Pudel über ein dichtes, wasserabweisendes Fell und eine hohe Intelligenz. „Nilo hat enorme Fortschritte gemacht und sich hervorragend in das Team integriert“, so sein Trainer.
Investitionen in die Sicherheit
Die Gemeinde Torrox hat für die Sommersaison eine umfassende Überwachungskampagne mit dem Titel „zu Lande, zu Wasser und in der Luft“ gestartet. Bürgermeister Óscar Medina (PP) bezeichnete den Einsatz der Rettungshundestaffel als „wegweisend“ in Spanien. Insgesamt investiert die Gemeinde über 502.000 Euro in den Küstenschutz.
Umfassendes Rettungskonzept
Neben der Hundestaffel umfasst das Team einen Koordinator, 18 Rettungsschwimmer, drei Sanitäter, zwei Jetski-Fahrer und fünf Sanitäter. Am Wochenende kommen zusätzlich eine Drohne mit Rettungsmitteln und eine weitere Drohne zur Überwachung zum Einsatz. Auch die Unterstützung für Menschen mit Behinderungen wurde durch eine Amphibienstuhl, zwei Rollatoren und zwei Paar Krücken verbessert. Mehr als 300 Bewerber nahmen an der Auswahl teil.