Finanzspritze für angehende Profis
Wer mit dem Gedanken spielt, beruflich Lkw oder Bus zu fahren, bekommt jetzt zusätzlichen Rückenwind: Die spanische Regierung unterstützt den Erwerb der Führerscheinklassen C und D mit Zuschüssen von bis zu 3.000 Euro pro Person. Die Förderung ist darauf ausgelegt, die Kosten für Ausbildung und Formalitäten deutlich zu senken und so den Einstieg in den Beruf des Berufskraftfahrers attraktiver zu machen.
Die Hilfen sind Teil des Programms Plan Reconduce, initiiert vom Ministerium für Transport und nachhaltige Mobilität. Ziel ist es, mehr Menschen für den Straßentransport zu gewinnen – ein Bereich, der als strategisch wichtig für die Wirtschaft gilt und aktuell massiven Fachkräftemangel verzeichnet.
Wer die Förderung nutzen kann
Anspruch auf die Zuschüsse haben Personen, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Gefördert werden können:
- Absolventinnen und Absolventen des Titels „Técnico en Conducción de Vehículos de Transporte por Carretera“
- Personen, die sich im zweiten Jahr dieser Ausbildung befinden
- Inhaberinnen und Inhaber des CAP (Certificado de Aptitud Profesional) für bestimmte Straßenfahrzeuge
Die Beihilfe deckt:
- die Ausbildung in einer zugelassenen Fahrschule
- Prüfungsgebühren
- Gebühren für die Ausstellung des Führerscheins
- die Kosten für die vorgeschriebene psychotechnische Untersuchung
Zusätzlich können Teilnehmende sich auch für den Pkw-Führerschein der Klasse B einschreiben, müssen jedoch mindestens einen der Hauptführerscheine C oder D erfolgreich erwerben.
Das Ministerium stellt insgesamt 500.000 Euro für diese Maßnahme bereit. Die Förderung ist mit anderen Beihilfen kombinierbar, sofern diese denselben Zweck – den Erwerb professioneller Fahrerlaubnisse – verfolgen.
Die Anträge werden nach dem Prinzip der sogenannten einfachen Konkurrenz bearbeitet: Bewilligt wird nach Reihenfolge des Eingangs, bis das Budget ausgeschöpft ist. Bei der Reihenfolge der Förderung gelten folgende Prioritäten:
- Personen mit abgeschlossenem Titel „Técnico en Conducción de Vehículos de Transporte por Carretera“
- Personen, die das erste Jahr dieser Ausbildung erfolgreich absolviert haben
- Inhaberinnen und Inhaber des CAP
Der Antrag ist innerhalb von zwei Monaten nach Inkrafttreten des entsprechenden Realdekrets zu stellen. Nach Bewilligung bleibt ein Jahr Zeit, den jeweiligen Führerschein zu erlangen. In begründeten Fällen kann dieser Zeitraum um sechs Monate verlängert werden.
Warum neue Fahrer dringend gebraucht werden
Der Plan Reconduce reagiert auf eine Entwicklung, die längst über Einzelfälle hinausgeht: Laut aktuellen Erhebungen der Europäischen Kommission fehlen in der EU rund 500.000 Berufskraftfahrer. In Spanien selbst wird der Bedarf auf etwa 30.000 Lkw-Fahrer und knapp 4.700 Busfahrer beziffert – sofort und kurzfristig.
Der Straßentransport gilt als Rückgrat der Versorgung, sowohl für Personen als auch für Waren. Mit der Förderung soll der Zugang zu diesem Beruf erleichtert, die Beschäftigungsfähigkeit verbessert und ein verlässlicher Nachwuchs gesichert werden. Begleitend informiert das Transportministerium mit einer digitalen Kampagne über Berufsperspektiven, gesellschaftliche Bedeutung und Stabilität, die der Sektor bietet.
Voraussetzungen und Perspektiven für Profis am Lenkrad
Wer professionell Lkw fahren möchte, benötigt in der Regel den Führerschein C. Er erlaubt das Führen von Fahrzeugen mit mehr als 3.500 Kilogramm zulässiger Gesamtmasse und bis zu acht Fahrgästen zusätzlich zur Fahrerin oder zum Fahrer, plus Anhänger bis 750 Kilogramm. Voraussetzung sind:
- Mindestalter 21 Jahre
- gültiger Führerschein Klasse B
- Bestehen theoretischer, praktischer und psychotechnischer Prüfungen
Ergänzend gibt es:
- C+E: Fahrzeugkombinationen mit einem Fahrzeug der Klasse C und Anhänger/Sattelanhänger über 750 kg
- C1: Lkw zwischen 3.500 und 7.500 kg, erwerbbar ab 18 Jahren
- C1+E: Kombinationen bis 12.000 kg mit einem C1-Fahrzeug und einem Anhänger über 750 kg
Für den Personenverkehr ist die Klasse D erforderlich; auch hier gelten spezielle Anforderungen an Ausbildung und Eignung.
Die staatliche Unterstützung von bis zu 3.000 Euro soll die finanziellen Einstiegshürden in diese qualifizierte Tätigkeit senken. Der Beruf bietet – gerade vor dem Hintergrund des hohen Bedarfs – gute Chancen auf schnelle Vermittlung, stabile Beschäftigung und klare Aufstiegsmöglichkeiten.
Quelle: Area Costa del Sol
