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Zugverkehr

Zugausfälle und Verspätungen in Andalusien

20. Oktober 2025
tren alta velocidad

Erneuter Tag mit Zugausfällen

Ein Brand in der Nähe der Gleise zwischen Guadajoz und Majarabique, in der Provinz Sevilla, führte zu erheblichen Beeinträchtigungen des Zugverkehrs. Wie Renfe bestätigte, waren sechs Fernverkehrszüge, inklusive Hochgeschwindigkeitszüge, sowie ein Avant-Zug betroffen.

Die Verspätungen beliefen sich im Durchschnitt auf bis zu 40 Minuten für die Fernverkehrszüge. Der Avant-Zug hatte eine Verzögerung von 23 Minuten. Nach Angaben der Behörden konnte das Feuer mittlerweile gelöscht und der Zugverkehr wiederhergestellt werden.

Zweites Feuer legt Zugverkehr lahm

Ein weiteres Feuer dieses Sonntags betraf die Strecke Madrid-Córdoba. Betroffen war das Unternehmen Ouigo. Infolge des Brandes mussten Zugabfahrten von Madrid nach Córdoba ausgesetzt werden. Die Situation führte zu erheblichen Verärgerungen bei den betroffenen Reisenden, die mit Verspätungen konfrontiert wurden.

Zunahme von Vorfällen

Diese beiden Vorfälle reihen sich ein in eine Serie von Verspätungen und Ausfällen, die Zugunternehmen seit Monaten plagen. Die Gründe für die Häufung solcher Ereignisse bleiben Gegenstand weiterer Untersuchungen.

Spaniens Hochgeschwindigkeitsnetz im europäischen Vergleich

Spanien hat sich mit dem AVE (Alta Velocidad Española) an die Spitze des europäischen Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes gesetzt. Mit einer Streckenlänge von über 3.100 Kilometern verfügt das Land über das längste Netz dieser Art in Europa. Die Liberalisierung des Marktes hat zu einem verstärkten Wettbewerb durch Anbieter wie Ouigo und Iryo geführt, was die Ticketpreise für Verbraucher gesenkt und die Passagierzahlen erhöht hat. Trotz des dichten Netzes und hoher Geschwindigkeiten von bis zu 350 km/h stellen externe Störfaktoren wie die jüngsten Brände eine Herausforderung für die Pünktlichkeit dar.

Das deutsche ICE-Netz: Dicht, aber mit Herausforderungen

Deutschland verfügt mit dem Intercity-Express (ICE) ebenfalls über ein umfassendes Hochgeschwindigkeitsnetz, das alle größeren Städte miteinander verbindet und auch in die Nachbarländer reicht. Obwohl der ICE 3 zu den schnellsten Zügen weltweit gehört und Geschwindigkeiten von bis zu 350 km/h erreichen könnte, wird diese Geschwindigkeit nur auf wenigen Streckenabschnitten ausgefahren. Im Gegensatz zu Spanien ist der Wettbewerb im deutschen Fernverkehr geringer, auch wenn Unternehmen wie Flixtrain versuchen, Marktanteile zu gewinnen. Eine der größten Herausforderungen für die Deutsche Bahn ist die Pünktlichkeit. Im Jahr 2024 erreichten nur etwa 64 Prozent aller Langstreckenzüge pünktlich ihr Ziel, was einen Tiefstwert darstellt. Als Gründe werden unter anderem das hohe Baugeschehen im stark befahrenen Netz und externe Einflüsse genannt.

Ein Vergleich: Infrastruktur, Wettbewerb und Pünktlichkeit

Während Spanien mit einem ausgedehnten und modernen Hochgeschwindigkeitsnetz punktet, auf dem mehrere Anbieter in den Wettbewerb treten, ist das deutsche Netz zwar ebenfalls sehr dicht, wird aber hauptsächlich von der Deutschen Bahn betrieben. Die Pünktlichkeit ist in Deutschland eine größere Herausforderung als in Spanien, wo die Züge traditionell als sehr zuverlässig gelten. Beide Länder stehen jedoch vor der Aufgabe, ihre umfangreiche Infrastruktur instand zu halten und gegen externe Störungen wie Wetterereignisse oder, wie die aktuellen Fälle zeigen, Brände zu wappnen, um einen reibungslosen und verlässlichen Hochgeschwindigkeitsverkehr für Millionen von Reisenden zu gewährleisten.

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