Kirche und Verantwortung

Adelante fordert Aufklärung im Fall Bischof Zornosa

Adelante fordert Aufklärung im Fall Bischof Zornosa

Adelante fordert Aufklärung im Fall Bischof Zornosa

Adelante Andalucía erhöht den Druck

In Sevilla meldet sich Adelante Andalucía mit klaren Worten zu den schweren Vorwürfen gegen den Bischof von Cádiz, Rafael Zornosa, zu Wort. Der Vorwurf: mutmaßlicher sexueller Missbrauch eines Minderjährigen in der Zeit, als Zornosa das Seminar der Diözese Getafe (Madrid) leitete.

Néstor Salvador, Organisationsverantwortlicher von Adelante Andalucía, machte in einer Pressekonferenz in der Regionalzentrale deutlich, dass es aus seiner Sicht nicht ausreiche, die Vorwürfe nur zur Kenntnis zu nehmen. Entscheidend sei, „dass die Wahrheit ans Licht kommt“. Zugleich kritisierte er scharf, dass ein möglicher Übergriff erst Jahrzehnte später öffentlich wird: Eine Reaktion „30 Jahre danach“ könne man nicht als wirkliche Gerechtigkeit verstehen.

„Kein Einzelfall“ und Kritik an der Kirche

Salvador ordnete den Fall in ein größeres Bild ein: Die aktuellen Anschuldigungen seien kein isoliertes Ereignis, sondern reihten sich ein in eine Serie von Fällen, die die katholische Kirche seit Jahren erschüttern. Der Verdacht von Missbrauch „regnet nicht zum ersten Mal auf dieselben Strukturen“, so seine Botschaft.

Besonders brisant ist für ihn die Funktion des Beschuldigten: Als Bischof und frühere Leitungsperson eines Seminars trage Zornosa eine herausgehobene Verantwortung. Dass Vorwürfe gegen eine derart hohe kirchliche Autorität auftauchen, verschärfe die Notwendigkeit konsequenter Aufklärung.

Fragen nach Gerechtigkeit und Schutz der Betroffenen

Juristisch könnte der Fall nach drei Jahrzehnten bereits verjährt sein – ein Punkt, den Salvador ausdrücklich hervorhebt. Gerade das werfe die Frage auf, wie mit Taten umzugehen sei, die zu spät ans Licht kommen, um strafrechtlich verfolgt zu werden.

Er verurteilte das mutmaßliche Verschweigen und forderte:
– lückenlose Aufklärung der Vorgänge,
– Transparenz darüber, ob es weitere Betroffene gibt,
– wirksamere Schutzmechanismen innerhalb der Kirche.

Salvador kritisierte, dass es offenbar weiterhin Hürden gebe, die Betroffene davon abhalten, frühzeitig Anzeige zu erstatten. „Was läuft falsch, wenn Menschen Jahrzehnte brauchen, um über erlittenes Unrecht sprechen zu können?“, fragte er sinngemäß und machte deutlich, dass bloße moralische Distanzierungen nicht genügen, solange Strukturen bestehen, die Schweigen begünstigen.

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