Die Glut bleibt kalt. Wer in Andalusien auf ein spätes Barbecue in freier Natur gehofft hatte, wird enttäuscht: Die Regionalregierung verlängert die Phase erhöhter Waldbrandgefahr bis zum 1. November. Ein Schlag ins Wasser für alle Grillmeister der Costa del Sol und der gesamten Autonomen Gemeinschaft.
Vernunft siegt über Glut
Antonio Sanz, zuständiger Minister für Inneres, begründet die Entscheidung mit „Vorsicht, Verantwortung und Prävention“. Angesichts der anhaltend hohen Temperaturen in weiten Teilen Andalusiens sei es schlichtweg unverantwortlich, das Risiko von Waldbränden unnötig zu erhöhen. Verständlich, oder? Aber eben auch ärgerlich für alle, die sich auf Bratwurst und Bier im Grünen gefreut hatten.
Mehr als nur ein Grillverbot
Konkret bedeutet das: Weder auf ausgewiesenen Grillplätzen noch sonstwo darf Feuer gemacht werden. Auch das Verbrennen von land- und forstwirtschaftlichen Abfällen ist untersagt. Und wer jetzt denkt, er könne mit seinem Geländewagen unbemerkt durch den Wald brettern, irrt ebenfalls: Die Befahrung von Waldgebieten und deren unmittelbarer Umgebung mit motorisierten Fahrzeugen ist ebenfalls eingeschränkt.
Appell an die Bürgerpflicht
Sanz betont, dass der Schutz des andalusischen Naturerbes „Verantwortung aller“ sei. Ein Appell an die Vernunft, der in Zeiten von Klimakrise und zunehmender Trockenheit wichtiger denn je ist. Er dankte für die bisherige Kooperation und rief dazu auf, auch in den kommenden Wochen wachsam zu bleiben und Rauch oder Flammen umgehend unter der Notrufnummer 112 zu melden.
Ist das nun übertriebene Vorsicht oder notwendige Konsequenz? Sicher ist: Wer jetzt zum Grillanzünder greift, riskiert nicht nur saftige Strafen, sondern auch die andalusische Natur. Und das sollte niemand wollen.