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Widerwillige Hilfe

San Roque: Notlösung für Schüler-WC

3. Juli 2025

Es ist ein Trauerspiel, das sich in San Roque abspielt, und die Leidtragenden sind wie so oft die Schwächsten: Schulkinder. Am CEIP Gabriel Arenas herrschten unhaltbare Zustände, weil seit über einem halben Jahr in den oberen Stockwerken das Wasser fehlte. Unzumutbar, vor allem, wenn man bedenkt, dass dies die Toiletten betrifft.

Gesundheit geht vor – notgedrungen.

Wer nun denkt, die zuständige Junta de Andalucía hätte sich umgehend gekümmert, der irrt. Stattdessen griff die Stadtverwaltung San Roque unter Bürgermeister Juan Carlos Ruiz Boix ein – trotz fehlender Zuständigkeit und mit einem tiefen Seufzer im Portemonnaie. Mehr als 100.000 Euro lässt sich die Stadt die Reparatur kosten, um das Problem vor dem Start des neuen Schuljahres zu beheben.

Ein Armutszeugnis für die Regionalregierung, möchte man meinen.

Ein Schlag ins Gesicht der Kinder

Der Bürgermeister sparte bei der Besichtigung zusammen mit Bildungsdezernentin Mónica Córdoba und Vertretern der Elternschaft nicht mit Kritik an der regionalen Bildungsdezernentin Isabel Paredes. Ihr warf er „Unsensibilität“ und „Desinteresse“ vor. Harte Worte, aber angesichts der Situation mehr als angebracht. Wie kann man sehenden Auges zulassen, dass Schulkinder unter solchen Umständen leiden? Es ist ein Skandal.

Der Vorwurf des Bürgermeisters wiegt schwer: Harnwegsinfekte bei Schülern aufgrund der unhygienischen Zustände soll es gegeben haben. Wenn das stimmt, ist das nicht nur ein Versäumnis, sondern schlichtweg verantwortungslos.

Wer zahlt die Zeche?

Die Stadt will sich das Geld von der Junta zurückholen – notfalls vor Gericht. Ein mutiger Schritt, der zeigt, wie ernst Bürgermeister Ruiz Boix die Situation nimmt. Denn klar ist: Hier wurde am falschen Ende gespart. Bildung und Gesundheit unserer Kinder dürfen nicht zum Spielball politischer Ränkespiele werden. Das Geld wäre anderswo sicherlich schlechter investiert.

Hoffen wir, dass die Junta de Andalucía endlich aufwacht und ihre Verantwortung wahrnimmt. Denn eines ist sicher: Die Kinder von San Roque haben Besseres verdient.

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