Während Politiker über die Zukunft Gibraltars verhandeln und das Ende der Grenzkontrollen als historischen Fortschritt feiern, blicken sieben Familien aus der spanischen Grenzstadt La Línea mit grosser Sorge in die Zukunft. Ihr Arbeitsplatz – die Gebäude des Zolls – steht vor dem Aus.
Angst um die Existenz
„Wir arbeiten für den Zoll. Wenn die Gebäude verschwinden, was wird dann aus uns?“, fragt sich eine der betroffenen Reinigungskräfte. „Niemand spricht mit uns, niemand informiert uns.“ Die meisten arbeiten seit Jahren, manche sogar seit über einem Jahrzehnt, in den Zollanlagen. „Mein Vater seit vierzehn Jahren, mein Mann auch, und ich seit drei. Das ist unser Leben“, erzählt die Frau.
Ihre grösste Angst: „Wir sehen uns auf der Strasse wieder, und wir haben Hypotheken und Kinder.“
Die Betroffenen fühlen sich im Übergangsprozess vergessen. „Wir sind nicht viele, aber wir sind Menschen, wir haben Familien, Kinder, Hypotheken. Man sollte uns nicht vergessen“, fordern sie. Sie betonen, dass sie sich nicht gegen die Fortschritte des Abkommens stemmen, aber fordern, dass man diejenigen nicht vergisst, die jahrelang an der Grenze gearbeitet haben: „Das Wohl vieler sollte nicht das Leid einiger weniger sein.“
Forderung nach Unterstützung
In ihrer Unsicherheit wenden sie sich an die lokalen und staatlichen Behörden und bitten darum, ihre Situation bei den offiziellen Verhandlungen zu berücksichtigen. Insbesondere fordern sie, dass bei einem geplanten Treffen, an dem auch Bürgermeister aus der Region und der Aussenminister teilnehmen werden, über sie gesprochen und eine alternative Lösung für sie gefunden wird.
Ein Appell an die Politik
„Wir wollen nicht arbeitslos sein. Wir wollen, dass man uns sagt, wohin wir gehen können, dass man uns versetzt. Das ist alles, was wir wollen“, betonen sie. Dies ist die andere Seite des Wegfalls der physischen Grenze: Arbeiter und Familien, die seit Jahren mit einem Modell verbunden sind, das sich nun wandelt, und die darum bitten, nicht die unsichtbaren Opfer des Wandels zu sein.