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Basketball

Alles oder nichts im Palau Blaugrana: Unicaja kämpft um den Klassenerhalt

6. Juni 2025
Unicaja Malaga Basketball

Wenn die Saison von neun Monaten Arbeit in nur 72 Stunden zerbrechen kann, zeigt sich die ganze Dramatik der Playoff-Phase. Heute Abend um 19:00 Uhr steht für Unicaja Málaga im legendären Palau Blaugrana alles auf dem Spiel. Nach dem bitteren Auftaktverlust in der heimischen Carpena-Halle droht dem andalusischen Traditionsverein das vorzeitige Aus in den Viertelfinals der Liga Endesa.

Der Schock von Málaga wirkt nach

Was sich im ersten Aufeinandertreffen abspielte, lässt sich nur als basketballerischer Albtraum beschreiben. Unicaja hatte das Spiel fest im Griff, führte komfortabel – dann folgte ein katastrophaler Endspurt von eineinhalb Minuten, der dem FC Barcelona die Tür zum 6-Punkte-Comeback weit öffnete. Trainer Joan Peñarroya und seine Mannschaft nutzten diese Chance gnadenlos.

Die Videoanalyse offenbart eine seltene Häufung von Fehlern auf Seiten der Malagueños: Fahrlässige Fouls, defensive Blackouts, schlechte Entscheidungen und eine desaströse Spieluhr-Verwaltung. Ausgerechnet in den entscheidenden Momenten versagte jenes Team, das über die gesamte Saison hinweg durch Nervenstärke überzeugt hatte.

Emotionale Achterbahnfahrt im Playoff-Modus

Besonders aufschlussreich war eine Szene im dritten Viertel, als Barcelonas Jabari Parker den jungen Joel Parra zur Rede stellte, nachdem dieser sich um den angeschlagenen Unicaja-Kapitän Alberto Díaz gekümmert hatte. Parker packte ihn am Trikot und machte seinem Unmut Luft – ein typisches Beispiel für die amerikanische Basketball-Mentalität, die in Europa oft missverstanden wird, aber zeigt: Die US-Amerikaner sind voll im Spiel-Modus.

Diese Szene verdeutlicht perfekt, worum es in den Playoffs geht: Es ist nicht nur reines Basketball-Können gefragt, sondern auch die mentale Stärke, den Kampf im „Dreck“ anzunehmen. Barcelona, geschwächt durch Verletzungen, aber gestählt durch die Euroleague-Erfahrung, verstand es besser, dieses „andere Basketball“ zu spielen.

Taktische Stellschrauben für das Entscheidungsspiel

Barcelonas Überraschungswaffe war Youssoupha Fall, dessen Entwicklung über die Saison beeindruckend war. Der senegalesische Riese veränderte Unica­jas Angriffsstruktur grundlegend, wenn er auf dem Parkett stand. Noch problematischer wurde es mit Barcelonas flexibler Aufstellung um Anderson, Parra und Parker – eine Formation, die den modernen Basketball mit völlig aufgelösten Positionsverteilungen verkörpert.

Ein weiterer Schwachpunkt war Unicajas Foul-Management. Während Kevin Punter immer wieder an der Grenze zum Schauspielern agierte, sammelten die Gäste viel zu viele unnötige Fouls. Fast 30 Prozent ihrer Gegenpunkte kassierte Málaga von der Freiwurflinie – ein Luxus, den man sich gegen Barcelona nicht leisten kann.

Die Chance auf die Wende

Trainer Ibon Navarro und sein Stab hatten ausreichend Zeit, die nötigen Anpassungen vorzunehmen. Das Potenzial ist vorhanden – Unicaja zeigte im ersten Spiel bei weitem nicht sein Maximum und hatte trotzdem alle Chancen auf den Sieg.

Die Aufgabe ist klar definiert: Weniger Fouls, bessere Defensiv-Disziplin und die Rückkehr zu jenem kompetitiven Basketball, der das Team durch eine hervorragende Saison getragen hat. Die Málaga-Fans haben eine bessere Vorstellung verdient als ein abruptes Ende nach zwei aufeinanderfolgenden Halbfinal-Teilnahmen.

Heute um 19:00 Uhr im Palau Blaugrana entscheidet sich, ob Unicaja die Serie nach Málaga zurückbringen kann. Basketball in seiner reinsten Form – alles oder nichts.

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